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PV-gestütztes Laden mit intelligenter Steuerung.

Das Ziel: Strom selbst erzeugen und möglichst unabhängig von öffentlichen Ladesäulen oder steigenden Strompreisen sein. Sein Stellplatz befindet sich direkt am Gebäude – beste Voraussetzungen für die Umsetzung.

Der Eigentümer entscheidet sich, das Projekt ganzheitlich anzugehen: Die Photovoltaikanlage, die Wallbox und – wenn sinnvoll – ein Batteriespeicher sollen als System zusammenspielen. Besonders wichtig ist ihm, dass das E-Auto möglichst viel Sonnenstrom direkt vom eigenen Dach laden kann.

Gemeinsam mit einem Solarteur wird ein abgestimmtes System geplant:

  • Eine PV-Anlage, die an der Dachsituation und an den perspektivischen Strombedarfen (Wallbox, Wärmepumpe) ausgerichtet ist. Hierbei sollte berücksichtigt werden, dass die Grenzkosten (Zusatzkosten) für eine Vollbelegung des Daches relativ gering sind.
  • Eine Wallbox, die mit der Steuerungseinheit und dem Wechselrichter kommuniziert.
  • Optional: Ein Batteriespeicher, um den Solarstrom auch abends oder nachts zu nutzen.
  • Eine Steuerungseinheit sorgt dafür, dass zuerst das E-Auto mit PV-Strom geladen wird – und erst danach Strom eingespeist oder gespeichert wird.

Vorteile: Maximale Eigenstromnutzung, langfristige Stromkostenersparnis
Hinweis: Fördermittel müssen vor der Beauftragung beantragt werden

Exkurs: Kopplung von Solaranlage und Wallbox

Wer eine Photovoltaikanlage mit einer Wallbox kombiniert, steigert den Eigenverbrauch und macht die Solaranlage schneller rentabel. Wird das Elektrofahrzeug überwiegend mit selbst erzeugtem Strom geladen, entstehen deutliche Kostenvorteile gegenüber dem Netzstrom.

Tipp: Für die Umsetzung sollte ein Solarteur gewählt werden, der auch Ladeinfrastruktur plant. Dieser prüft die Hausinstallation und erstellt ein passendes Konzept. Wichtig ist, dass die eingesetzten Komponenten – insbesondere Wallbox und Wechselrichter – miteinander kommunizieren können. Nur so kann das Fahrzeug gezielt dann geladen werden, wenn die Sonne scheint (PV-Überschussladen).

Voraussetzung ist in der Regel ein dem Grundstück zugeordneter Stellplatz. Ist kein Stellplatz vorhanden, kann ggf. einer auf dem Grundstück geschaffen werden. Dazu kann der Bürgerservice Bauen genutzt werden.

Wer Photovoltaik und Ladeinfrastruktur kombinieren möchte, profitiert von zahlreichen Unterstützungsangeboten in Stuttgart – von der Fachberatung über Förderprogramme bis zur technischen Umsetzung. Eine Übersicht am Ende dieser Seite zeigt, wo Sie Hilfe bekommen. Schritt für Schritt auf dem Weg zur eigenen Solar-Ladelösung.

Zur Übersicht 

Erwartete Kosten

Je nach Situation auf dem Dach und dem Alter der Elektroinstallation sind unterschiedliche Maßnahmen notwendig. Bei der Installation von PV-Anlagen können Kosten von mindestens 1.200 bis 1.800 Euro pro kWp Leistung anfallen, wobei der Preis pro kWp bei größeren Anlagen tendenziell geringer ist, da Fixkosten weniger stark ins Gewicht fallen. Zusätzliche Kosten für spezielle Anforderungen, wie Statikgutachten oder notwendige Gerüste, können durch Förderungen bezuschusst werden.

Ein Batteriespeicher kann sich lohnen, wenn das Fahrzeug während der Sonnenstunden nicht geladen werden kann. Als Faustregel gilt, dass ein Speicher mit 0,8 kWh-1 kWh pro installiertem kWp PV-Leistung sinnvoll ist, wobei die Kosten pro kWh Speicherkapazität etwa bei 600 Euro liegen. Ob sich ein Speicher lohnt, hängt maßgeblich davon ab, wie sehr er den Eigenverbrauch des erzeugten Stroms erhöht.

Rechner zur Bestimmung des Eigenverbrauchs sind verfügbar. Perspektivisch kann auch das Elektroauto als Stromspeicher genutzt werden, sofern das Fahrzeug und die Wallbox die Vehicle-to-Home bzw. Grid (V2H/V2G) Technologie unterstützen.

Beispielhafte Kostenaufstellung:

Die individuelle Gebäudesituation (Gerüstkosten, Kosten für elektrische Ertüchtigung) kann zu Mehrkosten führen, die teilweise gesondert gefördert werden.

  • PV-Anlage (8-12kWp): ca. 1.350 Euro/kWp
  • Wallbox + Installation: ab 1.600 Euro
  • Von den Gesamtkosten werden in diesem Beispielfall ca 3.500 Euro
  • Optionaler Batteriespeicher (10kWh nutzbar): ca. 515 Euro/kWh. Davon werden 300 Euro/kWh gefördert.
  • Der Eigenverbrauch des Solarstroms, insbesondere durch das Laden des E-Autos, verbessert die Wirtschaftlichkeit erheblich. In Kombination mit der Förderung ergibt sich eine attraktive Gesamtlösung. Der Autarkiegrad kann mithilfe eines Tools berechnet werden.

Passende Förderung

Stadt Stuttgart – „Solaroffensive“

Ein Förderprogramm des Bundes für dieses Szenario war 2024 innerhalb kürzester Zeit ausgeschöpft. Weiterhin verfügbar ist jedoch das Förderprogramm Solaroffensive der Landeshauptstadt Stuttgart, das speziell auf solche Projekte zugeschnitten ist. Dieses Programm bezuschusst Overhead-Maßnahmen bei der PV-Installation sowie optional Batteriespeicher und Ladeinfrastruktur.

Förderdetails:

  • 50 % der Kosten bis zu 350 Euro pro kWp Photovoltaikleistung für begleitende Maßnahmen
  • 450 Euro pro kWp für PV-Anlagen mit Dach- oder Fassadenbegrünung
  • 300 Euro pro kWh Speicherkapazität für Batteriespeicher
  • 1.000 Euro netto pro Ladepunkt für Ladeinfrastruktur
  • 250 Euro für vorbereitete Stellplätze für den späteren Anschluss eines Ladepunkts

Die Förderung setzt voraus, dass die Komponenten intelligent gesteuert und kombiniert werden – dies wird bei der Installation durch einen Fachbetrieb sichergestellt.

Achtung: Förderanträge müssen vor Projektstart gestellt werden!

Mehr dazu

Zeitbedarf

Von der Beratung bis zur Inbetriebnahme vergehen rund 3–6 Monate, abhängig von Handwerkerverfügbarkeit und Lieferzeiten. Eine gute Planung im Voraus hilft, Verzögerungen zu vermeiden.

Tipps

Ladeinfrastruktur mit Photovoltaik kombinieren: Kombinieren Sie Ladeinfrastruktur direkt mit Photovoltaik – so laden Sie nicht nur bequem, sondern auch besonders günstig und klimafreundlich!

Beraten lassen: Nutzen Sie Beratungsangebote, um Ihr Projekt gut vorzubereiten. Eine gute Vorbereitung erleichtert auch die Suche nach Mitstreitern.

Angebote vergleichen: Die Preise am Markt können je nach Konzept und Ausführungsvariante stark variieren. Es lohnt sich, ein oder mehrere Vergleichsangebote einzuholen.

Frühzeitig Förderung beantragen: Beantragen Sie die Förderung für Ihr Projekt frühzeitig, da in der Regel eine Antragsstellung vor der Beauftragung der Installation erfolgen muss. Weitere Informationen finden Sie in der jeweiligen Förderrichtlinie.